Von „Kultur&Schule“ abgelehnt
Das Mosaikprojekt „save our planet“ an der Gesamtschule Waldbröl
ist eine Auseinandersetzung und Bearbeitung mit Teilen unseres Lebens, von Naturelementen aus dem Pflanzen-und Tierreich und dies mit künstlerischen Mitteln: Wahr-nehmung, Betrachtung + Vertiefung (naturwissentschaftlich-künstlerisch) und letztendlich die Umsetzung in ein Mosaikelement, das wiederum Bestandteil ist eines ‚Großen-Ganzen'(Mosaikwand); auch darin liegt ein Wert, sich als ein Teil davon zu fühlen, als Mitverantwortliche, Mit-gestaltende….
Frag-würdig ist allerdings, warum ein Mosaikkunstprojekt, das aus künstlerischer+ handwerklicher Sicht für Jugendliche heute eine echte Herausforderung ist, von Kultur&Schule abgelehnt wurde um dann, Monate später, durch die Entscheidung der Schulleitung mit Corona Geldern des Landes (die dazu dienen sollen, den Schüler*innen gemeinschaftliche Projekte zu ermöglichen) glücklicherweise doch noch umgesetzt werden konnte…
Frag-würdig sind auch die alten Wege des Wettbewerbs, bei dem ausschließlich eine interne Jury die Entscheidung trifft, ob ein Kunstprojekt würdig befunden wird, die vorgesehenen Fördergelder zu erhalten:
Sind diese Aspekte / das Mit-ein-beziehen nicht auch wichtig?
- Die Notwendigkeit ‚des Ortes und der Zeit‘
- Das Bedürfnis der Schulleitung/der Schule nach einer ästhetisch ansprechenden Gestaltung (mit Aussagekraft!) einer Betonwand im Schulgebäude
- Die 20 Jahre Erfahrung im künstlerisch-pädagogischen der Künstlerin, betr.“die soziale Kraft der Kunst“
- Gerade das Genre der neuen ‚Mosaikkunst‘, wo nicht nach einem vorgegebenen Plan ausgeführt, sondern gemeinsam entwickelt wird
Und welche Kriterien sind es dann, die Schulen und Künstler*innen – heute – zusammenführen sollen?
Gerade in einer Zeit, in der das künstlerische, gemeinsam-schöpferische TUN zur Entdeckung und Entwicklung individueller Potenziale beiträgt und somit auch notwendige Resilienzkräfte mit entfalten kann…?
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Hier die Formulierung der Jury:
„Bei der Beurteilung von künstlerisch eingereichten Projekten geht es in erster Linie um künstlerische Qualität und nicht um pädagogische oder ökologische Aspekte. Diese finden zwar ihre Berücksichtigung, stehen jedoch nicht im Vordergrund. Es geht auch nicht um eine Vermittlung von Techniken, im Sinne von handwerklichen Fähigkeiten, diese sind Voraussetzungen, um ein künstlerisches Ziel zu erlangen. In Ihrer Projektbeschreibung finde sich allerlei „technische“ Hinweise zur Realisierung des Mosaikwandbildes aber keinen Hinweis auf die „Dringlichkeit des Themas“ über die Techniken zu einem künstlerischen Ausdruck zu finden. Warum muss ein Mosaik immer aus Glas und Keramik bestehen? Warum nicht den Inhalt eines Müllsackes im Hinblick auf die Verwendbarkeit für ein Mosaik untersuchen? Vermisst wurde in Ihrem Projekt die kritische Auseinandersetzung mit der mittlerweile auch als Floskel behandelten Thematik „Save our Planet“, kann dieser Slogan noch zur Sensibilisierung unserer Konsumgesellschaft beitragen? Auch der Begriff „Schönheit“ wurde nicht vielseitig reflektiert.“
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